Pupertät bei Hunden
Pupertät bei Hunden

Pupertät bei Hunden

Pupertät als auch Jugendentwicklung (Adoleszenz) bei Hunden – Wenn der geliebte Vierbeiner rebelliert

Die Pupertät bei Hunden ist eine spannende, aber auch herausfordernde Phase, die sowohl für den Hund als auch für seinen Besitzer einige Veränderungen mit sich bringt. Ähnlich wie bei uns Menschen durchläuft auch der junge Hund eine Zeit hormoneller Umstellungen, die sein Verhalten entsprechend stark beeinflussen können. Mit viel Geduld, Verständnis und der richtigen sanften Erziehung lässt sich diese Lebensphase gut meistern.

 

Wann beginnt die Pupertät bei Hunden?

Die Pupertät bei Hunden setzt in der Regel zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat ein, wobei kleinere Rassen oft etwas früher und größere Rassen später in diese Phase eintreten.

 

Wann beginnt die Jugendentwicklung bei Hunden?

Die Adoleszenz bei Hunden beginnt ca. ab dem 13. Monat. Das Gehirn- und Nervensystem sowie der Hormonhaushalt verändern sich in dieser Zeit, was sein Verhalten stark beeinflussen kann.

 

Entwicklungsstufen:

bis 5 Monate: Welpenzeit

6-12 Monate: Pubertät

13-24 (oder sogar 35) Monate: Jugendentwicklung

 

Gehirn- und Nervensystem:

  • das Limbisches System, im spez. die Amygdala, das Emotionszentrum (der 1. - schnelle - Weg im Gehirn bei Reizen), vergrößert sich
  • der präfrontale Cortex, im speziellen die Großhirnrinde, die "Logik" (2. - langsamere - Weg im Gehirn bei Reizen) baut Synapsen ab

 

Hormonhaushalt:

  • höhere Rezeptordichte für Dopamin = erhöhte Reizempfindlichkeit
  • höherer Dopaminspiegel = vermhrtes Suchen nach Reizen, die Angenehmes auslösen
  • höherer Cortisolspiegel = höheres Stresslevel
  • höherer Testosteronspiegel, Östrogen-, Progesteronspiegel

 

Auswirkungen der Adoleszenz:

  • starkes Wachstum
  • Ausbildung der Geschlechtsmerkmale
  • Reaktivität è Aggression ist leichter auslösbar
  • Emotionalität è Angst ist leichter auslösbar, Trennungsstress
  • vermehrter Jagdtrieb
  • vermehrte Exploration durch stärkeres Neugier- und Erkundungsverhalten
  • leichtere Ablenkbarkeit
  • Schwierigkeiten beim Lernen und Abrufen von Gedächtnisinhalten

 

Wie kann ich meinen Hund während dieser Entwicklung unterstützen?

Diese Zeit kann aus meiner Sicht eine echte Herausforderung sein. Hierfür gibt es einige tolle Methoden, um sie gemeinsam zu bewältigen:

  • Ruhig bleiben: Auch wenn dein Hund scheinbar alles Erlernte vergisst – Geduld und sanfte Konsequenz sind jetzt besonders wichtig.
  • Verlässliche Strukturen schaffen: Hunde brauchen feste Routinen, die ihnen Halt geben und Orientierung ermöglichen.
  • Positive Verstärkung nutzen: Belohnungen für gutes Verhalten helfen, erwünschte Reaktionen zu festigen.
  • Training abwechslungsreich gestalten: Um die Aufmerksamkeit des Hundes zu halten, können neue Übungen oder kleine Herausforderungen helfen.
  • Genügend Bewegung und Beschäftigung bieten: Körperliche Auslastung und mentale Stimulation tragen dazu bei, überschüssige Energie sinnvoll zu kanalisieren.

 

Fazit

Die Phasen der Pupertät und auch Jugendwntwicklung kann im Alltag tatsächlich sehr anstrengend sein, doch sie ist auch eine Zeit voller Chancen für euch beide. Deine Fellnase entdeckt die Welt auf neue Weise, testet Grenzen aus und sucht nach Orientierung. Wenn du ihm mit Geduld begegnest und klare, aber liebevolle Regeln setzt, wird er sich sicher fühlen und eure Verbindung kann wachsen. Auch wenn es zwischendurch mal schwierig wird – mit Verständnis und Konsequenz legst du in dieser Phase den Grundstein für eine vertrauensvolle und enge Beziehung zu deinem Vierbeiner.

 

Hast du aktuell Verhaltensauffälligkeiten mit deinem jungen Hund? Ich unterstütze euch bei eurem Training.

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