Hundetrainer Daniela Rau
Hundetrainer Daniela Rau

Schilddrüsenunterfunktion bei deinem Hund

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund: Symptome, Ursachen und Behandlung

Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen bei Hunden. Sie tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht mehr ausreichend Hormone produziert, die für den Stoffwechsel und viele lebenswichtige Prozesse im Körper verantwortlich sind. Doch keine Sorge – mit der richtigen Diagnose und Behandlung lässt sich die Lebensqualität deines Hundes deutlich verbessern.

 

Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund?

Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse im Halsbereich. Sie produziert Hormone, die für die Regulierung des Stoffwechsels, der Körpertemperatur, des Gewichts und der Energie verantwortlich sind. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion werden diese Hormone (insbesondere Thyroxin, auch bekannt als T4) nicht mehr in ausreichender Menge gebildet, was zu einer Vielzahl von Symptomen führt.

 

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

Die Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion können sehr unterschiedlich sein und sich schleichend entwickeln. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Gewichtszunahme: Dein Hund nimmt zu, obwohl er nicht mehr frisst als gewöhnlich.
  • Antriebslosigkeit: Dein Hund wirkt müde, schlapp und hat weniger Interesse an Bewegung oder Spielen.
  • Fellprobleme: Das Fell deines Hundes wird stumpf, dünner oder fällt vermehrt aus. Häufig entstehen kahle Stellen, vor allem an den Flanken oder am Schwanzansatz („Rattenschwanz“).
  • Hautveränderungen: Trockene, schuppige Haut, Verdickungen oder Verfärbungen können auftreten. Einige Hunde entwickeln eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Infektionen.
  • Kälteempfindlichkeit: Hunde mit Schilddrüsenunterfunktion frieren schneller und suchen oft warme Plätze.
  • Verhaltensänderungen: Manche Hunde werden ängstlicher, gereizter oder zeigen weniger Interesse an ihrer Umgebung.
  • Langsamer Herzschlag: Ein ungewöhnlich niedriger Puls kann ein Hinweis sein.

Wichtig: Die Symptome sind nicht immer eindeutig. Wenn du eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerkst, solltest du deinen Hund beim Tierarzt untersuchen lassen.

 

Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion

Die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund ist die Autoimmunerkrankung lymphozytäre Thyreoiditis. Dabei greift das Immunsystem die Schilddrüse an und zerstört das Gewebe nach und nach.

Weitere Ursachen können sein:

  • Jodmangel: Kommt selten vor, da handelsübliches Hundefutter normalerweise ausreichend Jod enthält.
  • Tumore oder Zysten: In seltenen Fällen können Tumore die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen.
  • Genetische Veranlagung: Bestimmte Rassen, wie Golden Retriever, Boxer, Deutsche Schäferhunde und Labrador Retriever, haben ein höheres Risiko, an einer Schilddrüsenunterfunktion zu erkranken.

 

Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund eine Schilddrüsenunterfunktion hat, führt der Tierarzt zunächst eine gründliche Untersuchung durch. Dazu gehören:

  1. Blutuntersuchung: Der T4-Spiegel im Blut wird gemessen. Niedrige Werte können ein Hinweis auf eine Schilddrüsenunterfunktion sein.
  2. Weitere Tests: Manchmal werden zusätzliche Hormonwerte (z. B. TSH und freies T4) überprüft, um die Diagnose zu bestätigen.
  3. Ausschluss anderer Erkrankungen: Da viele Symptome auch bei anderen Krankheiten auftreten, ist es wichtig, andere mögliche Ursachen auszuschließen.

 

Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion

Die Schilddrüsenunterfunktion kann nicht geheilt werden, aber mit einer lebenslangen Therapie lässt sich die Lebensqualität deines Hundes erheblich verbessern. Die Behandlung besteht in der Regel aus:

  • Schilddrüsenhormone als Tabletten: Dein Hund erhält ein synthetisches Hormon (Levothyroxin), das die fehlenden Hormone ersetzt. Diese Tabletten müssen täglich verabreicht werden, oft morgens und abends.
  • Regelmäßige Kontrollen: Um sicherzustellen, dass die Dosierung richtig ist, wird der Tierarzt den T4-Spiegel regelmäßig überprüfen und die Therapie anpassen, falls nötig.

 

Was kannst du als Hundehalter tun?

Neben der medizinischen Therapie kannst du deinen Hund durch gezielte Maßnahmen im Alltag unterstützen:

  1. Ausgewogene Ernährung: Hochwertiges Futter, das auf die Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt ist, hilft, den Stoffwechsel zu stabilisieren. Spreche mit deinem Tierarzt, ob bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren sinnvoll sein könnten.
  2. Angemessene Bewegung: Passe die Aktivität deines Hundes an seine Energie und seinen Zustand an. Regelmäßige Spaziergänge fördern die Fitness und das Wohlbefinden.
  3. Stress vermeiden: Reduziere Stressquellen im Alltag, da diese die Hormonsituation negativ beeinflussen können.
  4. Körperwärme beachten: Gerade bei kaltem Wetter solltest du darauf achten, dass dein Hund nicht friert. Ein Hundemantel kann bei kälteempfindlichen Hunden helfen.

 

Kann man einer Schilddrüsenunterfunktion vorbeugen?

Leider lässt sich eine Schilddrüsenunterfunktion oft nicht vollständig verhindern, da genetische und autoimmunbedingte Faktoren eine große Rolle spielen. Du kannst jedoch dazu beitragen, das Risiko zu minimieren, indem du auf eine gesunde Ernährung und regelmäßige Tierarztbesuche achtest.

 

Fazit: Früh erkennen, gezielt handeln

Eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund ist zwar eine ernstzunehmende Erkrankung, aber mit der richtigen Behandlung können betroffene Hunde ein glückliches und aktives Leben führen. Achte auf die Symptome und suche frühzeitig tierärztlichen Rat, wenn du Veränderungen bemerkst.

Wenn du dir unsicher bist, ob dein Hund an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet oder du Unterstützung bei der Umsetzung der Therapie benötigst, stehe ich dir als erfahrener Hundetrainer in der Südpfalz zur Seite. Gemeinsam finden wir eine Lösung, um deinen Hund wieder in Balance zu bringen.

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