Tierpsychologie Daniela Rau
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Katze nach Kastration

Verhalten deiner Katze nach der Kastration: Was du erwarten kannst

Die Kastration ist ein häufiger und sinnvoller Eingriff bei Katzen und Katern. Sie bringt viele gesundheitliche Vorteile und kann auch das Verhalten deiner Katze positiv beeinflussen. Allerdings gibt es nach dem Eingriff oft einige Veränderungen, da die Kastration den Hormonhaushalt durcheinanderbringt. Was genau sich ändern kann und wie du deine Katze gut durch die Erholungsphase bringst, erfährst du hier.

 

1. Allgemeine Veränderungen nach der Kastration

Normalerweise wird deine Katze nach der Kastration deutlich ruhiger. Der Grund? Die Fortpflanzungsorgane werden entfernt, und damit sinken die Sexualhormone, die das Verhalten stark beeinflussen. Hier sind einige häufige Veränderungen, die du merken wirst:

  • Weniger Territoriumsmarkierungen: Vor allem nicht kastrierte Katzen markieren ihr Revier oft mit Urin (Sprühmarkieren). Nach der Kastration lässt dieses Verhalten in der Regel nach, da der hormonelle Antrieb fehlt.
  • Weniger Streunerei: Kastrierte Katzen, besonders Kater, haben weniger den Drang, durch die Gegend zu ziehen, um einen Partner zu finden. Sie bleiben eher zu Hause.
  • Ruhigeres Verhalten: Viele Katzen werden nach der Kastration insgesamt entspannter. Besonders bei sehr aktiven oder territorialen Katzen wird man feststellen, dass sie sich mehr zurückziehen und weniger energisch sind.

 

2. Veränderungen im Verhalten von Katern

Kater zeigen nach der Kastration oft deutliche Veränderungen, die vor allem mit der Reduzierung von Testosteron zusammenhängen:

  • Weniger Aggression: Kater, die vorher stark aggressiv gegenüber anderen Katzen waren, werden nach der Kastration häufig viel friedlicher. Sie sind weniger territorial und reagieren weniger auf Provokationen.
  • Weniger Sexualverhalten: Vor der Kastration suchen unkastrierte Kater oft nach einem Partner, markieren ihr Revier und miauen lautstark. Nach dem Eingriff hören diese Verhaltensweisen in der Regel auf oder nehmen deutlich ab.
  • Weniger Markieren: Kastrierte Kater sprühen viel weniger, da sie nicht mehr das Bedürfnis haben, ihr Territorium oder eine Partnerin zu sichern.

 

3. Veränderungen im Verhalten von Katzen

Auch bei weiblichen Katzen gibt es nach der Kastration Veränderungen:

  • Ruhigeres Verhalten: Ähnlich wie bei den Katern nimmt auch bei Katzen das Hormonverhalten ab. Das typische "Rufen" in der Rolligkeit verschwindet, und die Katze wird insgesamt ruhiger und weniger reizbar.
  • Weniger Fortpflanzungstrieb: Kastrierte Katzen haben weniger das Bedürfnis, sich fortzupflanzen. Vor der Kastration können sie durch ihre Rolligkeit ziemlich nervös und unruhig sein – das fällt nach der Kastration weg.
  • Bessere Interaktionen mit anderen Katzen: Oft werden weibliche Katzen nach der Kastration entspannter und weniger territorial. Das führt häufig zu weniger Konflikten mit anderen Katzen.

 

4. Körperliche Veränderungen nach der Kastration

Neben den Verhaltensänderungen gibt es auch körperliche Veränderungen, die du beobachten könntest:

  • Gewichtszunahme: Ein häufiges Phänomen nach der Kastration ist, dass Katzen zunehmen. Der Grund: Ihr Energiebedarf sinkt, und der Stoffwechsel verändert sich. Damit deine Katze nicht übergewichtig wird, solltest du auf ihre Ernährung und Bewegung achten.
  • Veränderung im Fell: Einige Katzen bekommen nach der Kastration ein weicheres oder dichteres Fell. Das passiert aber nicht bei allen.

 

5. So hilfst du deiner Katze nach der Kastration

Die Kastration ist ein operativer Eingriff, und obwohl sich die meisten Katzen schnell erholen, solltest du sie nach der OP besonders gut betreuen:

  • Ruhiger Rückzugsort: Gib deiner Katze nach der Kastration einen ruhigen Platz, an dem sie sich ungestört erholen kann. Vermeide es, sie gleich wieder zu überfordern.
  • Wunden im Blick behalten: Achte darauf, dass die Wunde gut heilt und keine Infektionen auftreten. Falls nötig, kannst du einen Halskragen anlegen, damit sie nicht daran leckt.
  • Langsame Rückkehr zur Normalität: Lass deine Katze nach der Kastration langsam wieder in ihren Alltag zurückkehren. Vermeide es, sie zu schnell wieder auf Touren zu bringen.
  • Gewichtskontrollen: Kontrolliere das Gewicht deiner Katze regelmäßig. Falls sie zunimmt, könnte eine Ernährungsumstellung sinnvoll sein.

 

6. Fazit: Was du nach der Kastration erwarten kannst

Kastrierte Katzen zeigen oft positive Verhaltensänderungen: Weniger Aggression, weniger Streunerei und eine insgesamt entspanntere Persönlichkeit. Denk aber daran, dass deine Katze weiterhin genug Bewegung und geistige Stimulation braucht, um nicht zuzunehmen.

Falls du Fragen hast oder Unterstützung im Umgang mit den Veränderungen nach der Kastration benötigst, stehe ich dir gerne als Katzenverhaltenstherapeutin zur Seite. Zusammen sorgen wir dafür, dass sich deine Katze weiterhin wohlfühlt und ihre Bedürfnisse erfüllt werden.

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